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Was sind Daten und was hat das mit Gesundheit zu tun?

Lesedauer: 10 Minuten | Gebiete: Gesundheit, Medizin

Genau jetzt – in diesem Moment – in dem Sie auf Ihrem PC diesen Beitrag dieser Webseite lesen, werden vom „Server“  dieser Webseite, Daten über Ihren Computer aufgezeichnet, z.B. die sogenannte IP-Adresse. Ihre Daten besitzen einen sehr hohen Wert, mit der Folge, dass viele Unternehmen die bisherigen Geschäftsmodelle in Plattformen umwandeln. Doch wo genau liegt der Wert dieser Folge von Zahlen (z.B. 192.168.1.2)?

Um dies zu verstehen, ist es hilfreich folgende Begriffe in die richtige Reihenfolge zu bringen:

Daten → Informationen → Wissen

Einleuchtend, oder? Gut, ich bedanke mich für das Lesen dieses Beitrages. Bis bald!

So einfach ist es natürlich nicht. Insbesondere, wenn Sie sich mit dem Thema das erste Mal auseinandersetzen. Da der Sachverhalt jeden von uns betrifft, soll hier jetzt eine kurze Erläuterung folgen. Der wichtigste Begriff, der etwas mehr Klarheit erzeugt, ist der des „Kontextes“. Dieser ist laut DUDEN  ein „inhaltlicher Gedanken-, Sinnzusammenhang, in dem (z.B.) eine Äußerung steht, und Sach- und Situationszusammenhang, aus dem heraus sie verstanden werden muss“.

Kontext bettet Daten und Informationen ein.

Ohne Kontext fehlt dem Datum „32“  der Sinn (Datum = Singular, Daten = Plural). Fügen wir einfach etwas Kontext hinzu: BMI = 32. Schon haben wir dem ersten Datum durch Verknüpfung mit weiteren Daten den Kontext gegeben, der uns die nächste Ebene bringt: Information(en).

Doch auch diese Ebene ist (fast) wertlos Denn was wissen Sie bisher?
Erst die weitere Verknüpfung von (nützlichen) Informationen kann Ihnen weiterhelfen. Zum Beispiel die Informationen, dass der BMI Ihrer Mitarbeiter im Durchschnitt etwa 32 beträgt. Jetzt haben Sie etwas mehr Wissen, oder?

Was sagt Ihnen die obige Information? Wenig, stimmt. Wir benötigen eine Menge mehr an Verknüpfungen (also viel Kontext) und ein weiteres wichtiges Puzzle-Teil, um endlich in die Wissensdimension zu gelangen. Stellen Sie sich das ganze wie das Backen eines Brotes vor. Wir wählen zunächst die Zutaten aus und vermengen diese dann in der richtigen Art und Weise, um am Ende bei der richtigen Temperatur und Dauer das Brot zu backen. Dieser Metapher folgend, erzeugen wir aus den Zutaten durch die richtige Zubereitung also einen Wert – so viel, dass Bäcker schon seit Hunderten Jahren damit ein erfolgreiches Geschäftsmodell geschaffen haben

Zum „Zubereiten und Backen“ der Informationen verwenden wir aktive Denkprozesse, bzw. die Interpretation von Informationen und erzeugen damit werthaltiges Wissen über einen Sachverhalt. In unserem obigen Beispiel lässt sich durch etwas mehr Kontext die vorliegenden Informationen wie folgt verknüpfen und interpretieren: Der BMI (Body-Mass-Index) ist ein Wert, der die Körpermasse eines Menschen (Kg) ins Verhältnis zu seiner Körperhöhe setzt, um daraus Informationen über mögliche Gesundheitsrisiken zu gewinnen (Kg/m2).

Laut Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fällt ein BMI von 32 in den Bereich der Adipositas-Stufe 1. Dieser BMI-Bereich steht häufig mit einem erhöhten Körperfettanteil in Verbindung. Dieser wiederum stellt u.a. einen erhöhten Risikofaktor für chronisch-degenerative Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems dar [1],  chronisch-degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparats [2] und ist ein Krankheitszeichen für das Krankheitsbild des „Metabolischen Syndroms“ [3] – im Englischen „das tödliche Quartett“.

Schlussfolgerungen:

Da wir einen Durchschnitts-Wert vorliegen haben, ergeben sich mehrere mögliche Sachverhalte. Der erhöhte Durchschnitts-BMI Ihrer Mitarbeiter kann aussagen, dass der Großteil Ihres Personals einem erhöhten Risiko unterliegt, schwere  gesundheitlichen Schäden zu erleiden. Er kann aber auch bedeuten, dass wenige Mitarbeiter ein sehr starkes Übergewicht haben (und damit ein noch größeres Risiko tragen), die meisten jedoch im „grünen Bereich von 20 – 25 liegen. Dies könnte sich auf Ihre Kosten und die Produktivität ausüben.

Bessere Daten

Dieser Interpretation folgend, liegt es nun nahe, als ersten Schritt genauere und bessere Daten zu erheben, gesicherte Informationen zu schaffen, um besseres und präziseres Wissen zu erlangen. Nur dann lassen sich gute unternehmerische  Entscheidungen und effektive und effiziente Gegenmaßnahmen einleiten. Der Impuls durch das vorliegende Wissen sollte jedoch nicht ignoriert werden. Denn: Conflict avoided = Conflict Magnified

Strategisches vs.  Reaktives Handeln

Gegenmaßnahmen sollten jedem Fall getroffen werden, um Ihre Mitarbeiter vor unnötigen Gesundheitsrisiken zu bewahren. Warum?  Ist dies nicht im Risikobereich Ihrer Angestellten? Das wäre etwas kurzsichtig gedacht. Grundsätzlich ist strategisches unternehmerisches Agieren immer besser, statt auf Probleme nur zu Reagieren. Dies verursacht nicht nur unnötige Gesamtkosten, sondern auch eine erhöhte Latenz, bis das Problem behoben werden kann – im Bereich des Personalmanagements sind dies mindestens Monate, bis angemessener Ersatz beschafft werden und entsprechend eingearbeitet ist. Hier geht es also konkret darum, Ihr mühsam, unter erheblichen Kosten und Zeitaufwand geschaffenes Arbeitskraftpotenzial nicht nur zu erhalten, sondern fördernd zu agieren. So können bestehende direkte und indirekte Krankheitskosten im Unternehmen vermieden (oder gar gesenkt), sowie die Produktivität in Ihrem Unternehmen durch gesunde, leistungsstarke Mitarbeiter erhöht werden.

Ihre Mitarbeiter verkörpern und besitzen den Großteil des“ Know-hows“ in Ihrer Firma und sind somit Ihr größtes Potenzial im Markt zu wachsen und erfolgreich zu bleiben. Gleichzeitig lässt sich ihre Außenwirkung als Arbeitgeber auf dem Bewerbermarkt mit relativ günstigen und präventiven Maßnahmen erhöhen. Statt mit exorbitanten Gehältern (zzgl. Steuern) Ihre Mitbewerber zu übertrumpfen, erwarten heutige Fachkräfte immer mehr einen Arbeitgeber, bei dem sie sich wohlfühlen. Ein weiterer Vorteil: viele dieser Förderungen sind steuerfrei und werden beim Arbeitnehmer als gesteigerter „Netto-Lohn“ wahrgenommen. Zusätzlich sollte auch erwähnt werden, dass man diese Investitionen oft über viele Arbeitnehmer hinweg mitteln kann und einige Förderungen sogar über Krankenkassen erstattet bekommt.

Bedeutet in Summe: sie bekommen für deutlich weniger Bruttozahlungen einen besseren Nettogehalt-Effekt. Zusätzlich dazu lässt sich anhand von Umfragen erkennen, dass viele Arbeitnehmer für mehr Lebensqualität gerne auf Gehalt verzichten [4,5]. Dies seien nur ein paar Vorteile einer guten Mitarbeiterförderung durch ein betriebliches Gesundheitsmanagement.

Wie kommen wir zu Wissen?

Wissen ist also sehr viel Kontext und Hintergrund-Informationen. Deshalb ist es auch als Manager/Inhaber wichtig, die nötigen Berater oder Mitarbeiter zur Hand zu haben. Sei es im Controlling, im Vertrieb, Gesundheitsmanagement oder in der IT, sowie Buchhaltung: Sie helfen Ihnen, die Daten zu Informationen zu formen, Ihnen das nötige Wissen zu vermitteln, um das zu tun, was Sie am besten können sollten: die richtigen Entscheidungen zu treffen. Innerhalb von Betrieben benötigt es also nicht nur Informationssysteme, die Daten erheben, sondern auch Fachpersonal, dass weis, welche Daten zu erheben und zu verarbeiten sind.

Dieser Sachverhalt lässt sich auch auf andere Bereiche im Gesundheits- und Sportumfeld übertragen: versuchen Sie jeder Art von Informationen immer möglichst viel Kontext zu verleihen. Genau deshalb sind allgemeine Gesundheitsinformationen auch nur bedingt hilfreich. Eine persönliche Beratung oder das individuelle Interpretieren und Anwenden von viel Hintergrundwissen unterscheiden auch gute Berater und Personal Trainer von “08/15-Trainingsplänen” aus der Retorte.

Es heißt: „Wissen ist Macht“ (Francis Bacon) Wenngleich Sie persönlich vielleicht über kein ausgeprägtes Machtmotiv verfügen, so kann ausreichend Macht ein geeignetes Hilfsmittel sein, um Ihre persönlichen Ziele zu erreichen. Es lohnt sich also für jeden, die Macht des Wissens anzustreben.

Wir fassen zusammen:

Erheben Sie Daten und verknüpfen diese sinnvoll zu nützlichen Informationen, welche Sie dann für verschiedene Einzelfälle interpretieren, um Wissen zu erlangen , damit Ihre Ziele oder Motive zu erreicht werden können.

 

Quellen:

  1. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25344593
  2. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK459248/
  3. https://de.statista.com/prognosen/980887/umfrage-zur-relevanz-von-work-life-balance-bei-der-arbeitgeberwahl
  4. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/261891/umfrage/umfrage-zur-wichtigkeit-von-ausgewaehlten-leistungen-von-agenturen-als-arbeitgeber/

 

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